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3.-5. Dez. 2015

Aus Franz Werfels Gedicht "Ich staune" (1943) entnehme ich die Farben, sowie den Tagesablauf im Rhythmus der Gestirne.
Die Wahrnehmung des Alltäglichen und das Erstaunen über das Selbstverständliche versuche ich in meinen Schmuckstücken zum Ausdruck zu bringen.

ICH STAUNE (1943)
Ich staune, daß die rote Farbe rot ist,
Ich staune, daß gelbe gelb erglimmt.
Ich staune, daß, was ringsum lebt, nicht tot ist
und daß, was tot ist, nicht ins Leben stimmt.
Ich staune, daß der Tag alltäglich nachtet,
wenn ihm das Licht verwest zur Dämmerung.
Ich staune, daß früh morgens überfrachtet
von Sonnenglück ein neuer kommt in Schwung.
...
Mein Staunen ist kein Forschen nach dem Sinne.
Mein Staunen ist des Sinnes selbst der Sinn.
Nur durch Erstaunung werde ich meiner inne
Ich staune, daß ich staune, daß ich bin.

Franz WERFEL (1890-1945)




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